Day: 1. Februar 2009

Ich bin dann mal weg


 

Werde morgen früh gezwungenermaßen eine Einzelzelle in diesem schmucklosen Kasten beziehen. Wie man mir vorab telefonisch mitgeteilt hat, werde ich nicht in den Genuss kommen ein Zimmer mit Aussicht und Freilauf auf einem Balkon zu beziehen, sondern in die Keller-Katakomben verbannt. Fürchte, es wird einem Knast-Aufenthalt nicht unähnlich werden, zumal ich weder das Zimmer – geschweige denn die Station verlassen darf – noch Besuch bekommen darf. Immerhin sind die Zellen standardmäßig mit Telefon, Fernseher und Radio ausgestattet – ergo werde ich nicht völlig von der Außenwelt abgeschnitten sein und muss nicht den ganzen Tag in Kreis laufen oder meine Augen durch zu viel lesen überstrapazieren. Da wäre der Hospitalismus vermutlich vorprogrammiert. Der nette Krankenpfleger, der mich anrief, meinte, es wäre halb so schlimm wie es sich anhören würde. Na, da bin ich aber gespannt. Einziger Trost: Es gibt ein kleines Hintertürchen. Sprich: Über eine Schleuse kann ich ins Freie gelangen um wenigstens meinem Laster frönen zu können – wenn das kein Luxus ist. Hoffentlich habe ich nichts Lebensnotwendiges vergessen einzupacken – und hoffentlich werd‘ ich es überleben ;-)