Liebe und Selbstzweifel

Original-Einbandfoto: Masterfile/F. Lukasseck

 

Jeder Mensch verdient Liebe. Jeder Mensch braucht Liebe. Und wenn ich eines über diese Welt gelernt habe, dann Folgendes: Diejenigen, die die Liebe am dringendsten brauchen, sind meistens die, die das Gefühl haben, ihrer am wenigsten würdig zu sein. Und so tun sie alles, was in ihrer Kraft steht, um zu gefallen, und sie übersehen dabei vollkommen, dass Liebe, die Bedingungen stellt, überhaupt keine Liebe ist. Eine solche Liebe ist nichts weiter als ein Werkzeug, um zu manipulieren und zu herrschen.

Aus: Das letzte Versprechen von Richard Paul Evans

 

Eigentlich eine ziemlich platte Liebesgeschichte. Glaube, ich habe das Buch seinerzeit wegen dem schönen Toskana-Bild gekauft – und weil ich Liebeskummer hatte.

7 Kommentare

  1. Letztens habe ich ein Stückchen davon schon einmal gesehen, da hieß es „Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe als sie verdienen“ und war mit Marie von Ebner-Eschenbach als Quelle unterschrieben – ich finde, Richard Paul Evans hat das Richtige daraus gemacht.

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    1. Welch ein Zufall – mir ist die Tage auch ein Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach begegnet. Aber da ging es mehr um Gelassenheit und Selbstbewusstsein und das passt hier nicht wirklich ;-) Weißt du, es sind genau diese Selbstzweifel die mich umtreiben und mich dann genau an sowas (wie in Evans’s Buch) hängenbleiben lassen.

      Als ich deinen Kommentar las, fiel mir direkt auch wieder folgendes Gedicht ein (das Foto hatte ich vor langer, langer Zeit – ergo noch vor der Zeit mit M. – gespeichert):

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    2. paßt sehr gut dazu – zu beidem, eigentlich.
      Gelassenheit in der Liebe sollte eigentlich möglich sein, wären da nicht die vetrrachten Verhaltensmuster, die man manchmal schon in der Kindheit gelernt hat, nämlich das (schon erwähnte) „double bind“ / Paradox, daß die Personen, die dich am meisten lieben (sollten) am meisten auf diech Einfluß nehmen wollen – so entstehen Fehldeutungen.

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    1. Vertrackt, genau – und wenn man nicht bereit ist solche Verhaltensmuster aufzubrechen und zu überwinden, wird man diese Gelassenheit wohl auch nie erreichen können.

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  2. Das trifft aber alles auf Freunde ebenso zu, wie ich gestern abend schmerzlich feststellen musste. Und da habe ich gemerkt, dass ich mich die letzte Zeit eindeutig zu viel verbogen habe und dass ich zu viel gefallen wollte. Ich wende mich jetzt wohl wieder mehr den alten Freunden zu, denen, bei denen ich weiß, wer sie sind und sie wissen wer ich bin, ohne sich gegenseitig ändern zu wollen.

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    1. Manchmal ist das – wenn ich von mir ausgehe – aber auch eine Art Experiment, dessen Mißlingen ich nicht denen anlasten möchte, die ich „benutzt“ habe, um mich selbst in einer anderen oder erweiterten Rolle zu erfahren, zu der es mich hinzog.
      Wenn es gelingt, und ich an mir feststelle, daß ich nun etwas verwirklichen kann und will, wenn ich in ihrer Gesellschaft bin, und zu denken, sie wären die „Guten“, weil sie mir guttun, bzw. wenn ich mich übernommen habe, es ihnen anzulasten, wäre nicht die ganze Wahrheit. Aber dazu brauche ich „die Neuen“. Ganz aufrichtig gesagt, auch unbelastet von Skrupeln, eventuelle Kontakte wieder aufzulassen, weil man weiß, daß sie sehr wahrscheinlich dasselbe denken.

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