Durch blühende Lavendelfelder laufen,
gegen die Sonne blinzeln
und den Sommer riechen.
Wenn ich die Augen schließe,
kann ich den Geruch fast erahnen.
Sehnsucht.
Stattdessen grau verhangener Himmel
und der Regen trommelt auf meine Fensterbank.
Das Krächzen der Rabenvögel
kündet vom nahenden Herbst –
viel zu früh.
hi Anette. hab dann gleich mal zu Hermann Hesses Ermutigungen gegriffen. und wirklich zufällig die Seite aufgeschlagen (35), wo steht:
Wir leben hin…
Wir leben hin in Form und Schein
Und ahnen nur in Leidenstagen
Das ewig wandelose Sein,
Von dem uns dunkle Träume sagen.
Wir freuen uns an Trug und Schaum,
Wir gleichen führerlosen Blinden,
Wir suchen bang in Zeit und Raum,
Was nur im Ewigen zu finden.
Erlösung hoffen wir und Heil
In wesenlosen Traumesgaben –
Da wir doch Götter sind und teil
Am Urbeginn der Schöpfung haben.
1907
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Ob das jetzt wirklich der Ermutigung dient? Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber bei solch einem Wetter erscheint mir manches trostloser als es vielleicht ist, oder sein könnte.
Trotzdem danke ich dir für das Gedicht – es hat mich direkt an die unbeholfenen Anfänge meines Bloggerlebens erinnert, als ich Schmerz gepostet hatte, um meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Außerdem mag ich Hesse’s Gedichte :-)
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wobei oben drüber auch noch steht:
Es kommt alles wieder, was nicht bis zum Ende gelitten und gelöst wird.
Aus „Siddartha“, 1919-1922
Wir können einander verstehen, aber deuten kann jeder nur sich selbst.
Aus „Demian“, 1917
und drunter steht :
Man darf die Sehnsucht nicht unterdrücken, man muss sich ihr hingeben.
Aus einem Brief vom Oktober 1956 an Inge Bischoff
eija, ich glaub das reicht. aber mehr steht auf der Seite auch nicht.
LG Claus
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Aaah… noch mehr ^^
Sehr weise Worte, wobei die ersteren (Siddartha) gerade sehr bezeichnent für mich sind. Aber die Sache mit der Sehnsucht ist schon sehr zwiespältig, denn da frage ich mich, wie ich mich der Sehnsucht hingeben kann, ohne daran kaputt zu gehen? Wohlgemerkt denke ich da jetzt gerade an Sehnsucht im Zwischenmenschlichen und weniger an die fast profane Sehnsucht nach Sommer ;-)
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ja, wobei an paar schöne Sommertage auch vllt bisschen ablenken könnten:
Zur Sonne zielen alle Erden, Des Dunkels Traum ist: Licht zu werden.
Aus dem Gedicht „Orgelspiel“, 1937
dafür habsch jetzt aber schon bisschen suchen müssen ;-)
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Hesse-Gedichte zu lesen und zu zitieren ist bestimmt nicht das schlechteste bei diesem Wetter. Ich gehe jetzt trotzdem gleich mal die Sonne suchen ;-) Schönen Sonntag dir…
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dito ;-)
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… auch wenn ich die Sonne nicht wirklich gefunden habe *grmpf* s. u.
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Beide Gedichte sind sehr schön.
Hoffentlich regnets nicht mehr bei Dir. :-)
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Beide? Huldigst du den Hesse-Gedichten, die der gute Harry herkopiert hat, oder gefällt dir auch mein Geschreibsel? ;-)
Frag besser nicht nach dem Wetter – es war heute eher mal wieder wie im April anstatt hochsommerlich. Der Regen hat uns bis gegen Abend begleitet – mal mehr mal weniger – aber wir sind geborene Landeier und trotzen solchen Witterungsverhältnissen indem wir trotzdem durch Wald und Flur marschieren ^^ Seit ich wieder zuhause bin, ist es trocken – toll!
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Nein, speziell Dein Gedicht fand ich sehr schön.
Aber so einen Gedicht-Dialog finde ich auch eine gute Sache. Ich glaube übrigens, Dein Regen von gestern is hier bei uns angekommen. Es ist nur Regen draußen.
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Vielen Dank für die Blumen – auch wenn‘ seigentlich nur so ein Spontanerguss war ;-)
Das tut mir aber Leid für dich, aber ich muss sagen, dass es hier um die Zeit, als du deinen Kommentar geschrieben hast, auch eher herbstlich nebelig war – zum Glück aber kein Regen. Mittlerweile ist aber wieder Sommer mit richtig Sonnenschein und dreimal darfst du raten, wo ich gleich hingehe… :-)))
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seufz…. Provence….<3
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Oh jaaa… das wär’s jetzt – oder wo auch immer im Süden ^^ Stattdessen muss der Lavendel jetzt sommerliches Flair auf meinem Schreibtisch verbreiten – aber es soll ja die Tage auch hier nochmal Sommer werden. Hoffen wir’s…
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