Day: 3. Mai 2011

Im Arsch*

BoDoWs Cartoon Blog

 

* Das musste jetzt so platt formuliert werden – jede blumige Umschreibung würde nicht das wiedergeben, was ich gerade empfinde.

Heute habe ich wieder auf dem blauen Sofa gesessen. Zielstrebig draufzu gesteuert und ohne zu zögern dort Platz genommen. Keine positive Veränderung (mehr) in diesem Sinne. Punkt. Aus. Mir ging es schon nicht gut, als ich auf dem Weg zum Termin war und auf dem Heimweg nicht wirklich besser. Das Gespräch verlief ziemlich überraschungslos – eben so wie erwartet, sprich: die Reaktion meines Therapeuten auf die Neuigkeiten war für mich voraussehbar. Er kennt meine – unsere – Geschichte nun schon seit Jahren, hat die erste Trennung miterlebt und begleitet und kennt alle Einzelheiten. Fakten eben, von denen sonst niemand weiß – weder engste Familienangehörige seinerseits und meinerseits, noch Freunde, noch  irgendjemand, der hier liest. Manche kennen bestenfalls Bruchstücke von all dem. Natürlich war seine Botschaft, resümierend aus seinen Erkenntnissen und Erfahrungen, unmissverständlich. „Frau O., vergessen Sie’s. Sie werden keine Antworten bekommen und auch keine Erklärungen. Sie können nichts ändern und schon gar nichts tun.“ Was werde ich jetzt tun? Ja – WAS mache ich jetzt? Wie wär’s mit Problembewältigung? Der Bewältigung des Problems, dass ich jetzt gerade habe. Ich bin nämlich weder froh ihn los zu sein, noch glücklich über die Situation und dieses Dilemma, in dem ich mich gerade wiederfinde. Mir standen zum Ende des Gesprächs schon die Tränen in den Augen. Aber nein – nicht schon im Gehen begriffen in Tränen ausbrechen. Also runterschlucken. Schnell die paar Meter bis zur Dönerbude. Weiter zusammenreißen und tapfer lächelnd aufs Essen warten. Auf den letzten Metern Heimweg durften sich die Schleusen langsam öffnen. Die große Heulorgie blieb dann nur aus, weil ich nicht gleichzeitig essen, hyperventilieren und heulen kann – aber sie wird kommen. Später, morgen, übermorgen…